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I. Tä­tig­keits­be­richt des Lan­des­be­auf­trag­ten für die In­for­ma­ti­ons­frei­heit Sachsen-​Anhalt vom 1. Ok­to­ber 2008 bis 30. Sep­tem­ber 2010

2.5.1. Ge­setz­ge­bungs­gang

Sachsen-​Anhalt ist das 10. Bun­des­land, das ein In­for­ma­ti­ons­frei­heits­ge­setz in sein Lan­des­recht auf­ge­nom­men hat. Den Gang des Ge­setz­ge­bungs­ver­fah­rens hatte ich be­reits in mei­nem VIII. und IX. Tä­tig­keits­be­richt zum Da­ten­schutz (VIII. Tä­tig­keits­be­richt, Ziff. 3.5; IX. Tä­tig­keits­be­richt, Ziff. 2.4) ge­schil­dert. Statt eines kur­zen Ge­set­zes mit einer dy­na­mi­schen Ver­wei­sung auf das Bun­des­recht wie beim Um­welt­in­for­ma­ti­ons­ge­setz Sachsen-​Anhalt (UIG-​LSA) ist ein ei­gen­stän­di­ges Ge­setz ent­stan­den, das sich in­halt­lich an dem In­for­ma­ti­ons­frei­heits­ge­setz des Bun­des ori­en­tiert, mit die­sem aber nicht in­halts­gleich ist (vgl. 2.5.3 wich­ti­ge Un­ter­schie­de zum Bun­des­recht). Aber auch mit den In­for­ma­ti­ons­frei­heits­frei­heits­ge­set­zen an­de­rer Bun­des­län­der stimmt das IZG LSA im Hin­blick auf die Re­ge­lun­gen der Kon­kur­renz, der Aus­schluss­grün­de oder der Kos­ten nicht immer über­ein. Diese Folge des Fö­de­ra­lis­mus er­schwert in der Pra­xis die An­wen­dung des Ge­set­zes. So war in der An­fangs­pha­se der Durch­füh­rung des IZG LSA zu be­ob­ach­ten, dass ei­ni­ge Be­hör­den auf vor­han­de­nes In­for­ma­ti­ons­ma­te­ri­al oder auf Recht­spre­chung aus an­de­ren Bun­des­län­dern zu­rück­grei­fen woll­ten. Wegen der teils er­heb­li­chen lan­des­recht­li­chen Ab­wei­chun­gen muss­te ich hier­von je­doch ab­ra­ten. Als Ori­en­tie­rungs­hil­fe emp­fiehlt sich m. E. die Recht­spre­chung und die Kom­men­tar­li­te­ra­tur zum IFG des Bun­des.