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Nicht­amt­li­cher Text in der im Zeit­raum des I. Tä­tig­keits­be­richts gül­ti­gen Fas­sung.

§ 7a IFG Bln - Schutz von Betriebs-​ und Ge­schäfts­ge­heim­nis­sen bei be­son­de­ren Ver­trä­gen

(1) Über­tra­gen öf­fent­li­che Stel­len im Sinne von § 2 Ab­satz 1 Be­tei­li­gun­gen an Un­ter­neh­men in den Be­rei­chen

- Was­ser­ver­sor­gung und Ab­was­ser­ent­sor­gung,
- Ab­fall­ent­sor­gung,
- öf­fent­li­cher Nah­ver­kehr,
- En­er­gie­ver­sor­gung,
- Kran­ken­haus­we­sen oder
- Ver­ar­bei­tung von Daten, die im Zu­sam­men­hang mit ho­heit­li­cher Tä­tig­keit ste­hen,

voll­stän­dig oder teil­wei­se, mit­tel­bar oder un­mit­tel­bar auf Pri­va­te, so un­ter­lie­gen die ge­schlos­se­nen Ver­trä­ge grund­sätz­lich dem In­for­ma­ti­ons­recht des § 3. Das glei­che gilt für die Über­tra­gung von Ei­gen­tum, Be­sitz, eines Erb­bau­rechts oder einer Dienst­bar­keit an einer Sache, die zu einer in Satz 1 ge­nann­ten In­fra­struk­tur ge­hört, wenn die Über­tra­gung die dau­er­haf­te Er­brin­gung der In­fra­struk­tur­leis­tung durch den Pri­va­ten er­mög­li­chen soll.

(2) Das Recht auf Ak­ten­ein­sicht oder Ak­ten­aus­kunft be­steht nicht hin­sicht­lich sol­cher Ver­trä­ge oder Ver­trags­be­stand­tei­le, die Betriebs-​ oder Ge­schäfts­ge­heim­nis­se be­inhal­ten und durch deren Of­fen­ba­rung dem Ver­trags­part­ner ein we­sent­li­cher wirt­schaft­li­cher Scha­den ent­ste­hen würde, so­fern nicht das In­for­ma­ti­ons­in­ter­es­se das schutz­wür­di­ge Ge­heim­hal­tungs­in­ter­es­se des pri­va­ten Ver­trags­part­ners über­wiegt. Das In­for­ma­ti­ons­in­ter­es­se über­wiegt in der Regel das schutz­wür­di­ge Ge­heim­hal­tungs­in­ter­es­se, wenn der pri­va­te Ver­trags­part­ner im Gel­tungs­be­reich die­ses Ge­set­zes ohne Wett­be­wer­ber ist oder kei­nem we­sent­li­chen Wett­be­werb aus­ge­setzt ist. Das Vor­lie­gen der Vor­aus­set­zun­gen des Sat­zes 1 ist durch den pri­va­ten Ver­trags­part­ner dar­zu­le­gen.

(3) Wird ein An­trag auf Ak­ten­ein­sicht oder Ak­ten­aus­kunft be­zo­gen auf einen Ver­trag im Sinne des Ab­sat­zes 1 ge­stellt, der vor dem In­kraft­tre­ten des Zwei­ten Ge­set­zes zur Än­de­rung des Ber­li­ner In­for­ma­ti­ons­frei­heits­ge­set­zes vom 8. Juli 2010 (GVBl. S. 358) ge­schlos­sen wurde, und ste­hen der Ge­wäh­rung von Ak­ten­ein­sicht oder Ak­ten­aus­kunft Be­stim­mun­gen des Ver­tra­ges ent­ge­gen, so hat die ver­trag­schlie­ßen­de öf­fent­li­che Stel­le den pri­va­ten Ver­trags­part­ner zu Nach­ver­hand­lun­gen und zur An­pas­sung des Ver­tra­ges auf­zu­for­dern. Kann in­ner­halb eines Zeit­raums von sechs Mo­na­ten nach Zu­gang der Auf­for­de­rung zur Nach­ver­hand­lung keine Ei­ni­gung er­zielt wer­den, so wird Ak­ten­ein­sicht oder Ak­ten­aus­kunft ge­währt, wenn das In­for­ma­ti­ons­in­ter­es­se das pri­va­te Ge­heim­hal­tungs­in­ter­es­se er­heb­lich über­wiegt. Der Ab­wä­gungs­maß­stab des Ab­sat­zes 2 ist zu be­rück­sich­ti­gen. Das Vor­lie­gen des schutz­wür­di­gen Ge­heim­hal­tungs­in­ter­es­ses ist durch den pri­va­ten Ver­trags­part­ner dar­zu­le­gen. § 14 bleibt un­be­rührt.

(4) Die üb­ri­gen Ein­schrän­kun­gen des In­for­ma­ti­ons­rechts nach Ab­schnitt 2 blei­ben un­be­rührt.